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Über:
Eine zweijährige Stadtraumperformance in Gießen zum Thema Stadtentwicklung aus einer Praxis des performativen Bearbeitens der vorhandenen Schichten von Erzählungen, Perspektiven und Strukturen. Zwei Jahre, fünf Festtage, das Projekt dehnt sich als alternativer Kosmos in der Stadt aus. Der Titel Stadt als Garten ist inspiriert vom Rahmen des Projekts als Alternativprogramm zur offiziellen Landesgartenschau in Gießen. Mobile Albania eröffnete während der Vorbereitungsphase dieser Gartenschau ein eigenes Gartengebiet im Stadtraum. Dabei ging es uns vor allem um die sozialen Funktionen eines Gartens als Treff- und Kontemplationsort. Organisches Wachsen eines Netzwerks an Aktionen und Leuten im urbanen Raum, anstatt einer großen hierarchischen Planung. Wie kann man die Stadt als Garten begreifen? Ein Jahr braucht ein Wurm, um aus Erde Humus herzustellen. Ein Jahr dauerte die performative Recherche in Form des mobilalbanischen Festtagkalenders, um in 4 Feiertagen verschiedenste Orte der Stadt zu kompostieren und einmal in jeder Jahreszeit Gießener zu einem ortsspezifischen Festtag und Ritual einzuladen. Aus den entstandenen Inhalten und mit diversen Beteiligten und lokalen Akteuren von den jeweiligen Feiertagen wurde abschließend der fünfte Feiertag als raumgreifende Prozessionsperformance erarbeitet, die sich rund um das Zentrum der städtischen Entscheidungen abspielte - das Rathaus.
Pressestimmen:
Ein zusammengeschusterter Esel, eine Küchenabfälle wie Gedanken verarbeitende Wurmzeituhr, ein öffentliches Planschbecken und zuletzt ein überdimensionierter mobiler Müllball, der sich durch die Stadt bewegt: Seit mehr als einem Jahr fasziniert und irritiert das Künstlerkollektiv Mobile Albania im Rahmen des Langzeitprojekts „Stadt als Garten“ im Gießener Stadtraum. Vier Festtage hatte das Kollektiv aufgerufen und die Bewohner der Stadt eingeladen, Bekanntes mit anderen Augen zu sehen und aktiv an der Veränderung der Wahrnehmung des öffentlichen Raums mitzuwirken. [...] Die Autobahn oder Tempo 50 sind nicht das Maß der Dinge, wenn es um das Durchforsten von Stadt und Gesellschaft geht. Statt schnell unterwegs zu sein, um an einem anderen Ort etwas zu schaffen, ist man bei Mobile Albania produktiv auf dem Weg - und dabei auch immer dort präsent, wo man gerade ist. Der öffentliche Raum wird von Mobile Albania als allgemeines Kulturgut ernst genommen. Als Lebensraum - nicht als Raum steriler Repräsentation. [...] Statt sich mit Gesetztem und Geregeltem aufzuhalten, erfand Mobile Albania immer wieder neue Spielregeln Metaphern und Legenden. [...] (6.6.2014 Gießener Allgemeine).
Eine intelligente Merkwürdigkeit mit hohem Unterhaltungswert spielte sich jetzt drei Mal auf dem Rathausplatz ab. Die Theater- und Künstlergruppe Mobile Albania lud zum „finalen Festakt“ ihrer einjährigen Erkundung der Stadt. Es war ein Spektakel heiterer, gepflegter Schrägheit. (10.6.2014 Gießener Anzeiger)
Superachtnacht: Durch eine lange gedeckte Tafel mitten auf dem Vorplatz der alten Universitätsbibliothek bot sich Passanten, Nachbarn und Besuchern am Samstag ein ungewohntes Szenario auf der ansonsten als Parkplatz genutzten Freifläche. […]. Ein Film, der mithilfe eines Spiegels auf die Wasseroberfläche projiziert wurde, bot den Betrachtern einen Tauchgang durch die Stadtentwicklung Gießens. Unbeeindruckt von den sich auf dem Wasserspiegel abzeichnenden Straßenverläufen der innerstädtischen Verkehrsführung durchkreuzte der zuvor im Becken ausgesetzte Goldfisch das Stadtbild Gießens und führte damit eines der zentralen Anliegen von Mobile Albania vor: Das Ignorieren scheinbar vorgegebener Wege und Grenzen zugunsten des Gewinns neuer Ansichten und Erfahrungen. (12.8.2013, Gießener Allgemeine)
In Kooperation mit:
Allen Ämtern der Stadt Gießen, verschiedenen Senior*innenheimen, Schulen, der Jugendwerkstatt Gießen e.V., dem Chor Avanti Dilettanti
Gefördert durch:
Fonds Soziokultur, Anstoß Stiftung / Lebenshilfe Gießen, Kulturamt Gießen, Landesgartenschau Gießen, gärtnerpflichten e.V., Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Gießen Marketing GmbH
Von und mit:
Roland Siegwald, Till Korfhage, Katharina Stephan, Ana Berkenhoff, Camilla Vetters, Kathrin Felzmann, Günther Baumann, Ines Wuttke und allen Kollidierenden
Stadt als Garten
2012-2014
1. Feiertag Wurmzeit 2. Feiertag Der innerstädtische Wanderverein
3. Feiertag Die unendliche Geschichte 4. Feiertag Superachtnacht 5. Feiertag Stadt als Garten