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"Geht zum Pfarrer. Jesus ist auch mit einem Esel gekommen, der muss euch reinlassen." (Käthe aus Krumbach)


Ein Esel läuft die hessische Landstraße hinunter, gefolgt von drei Warnwesten, seine störrischen Räder quietschen I-A. In seinen unschuldigen Augen liegen 2 Kameras, der Esel-Street-View, der den eigenwilligen Verlauf des Weges aufzeichnet. Eine Wanderung in Schleifen von Gießen nach Marburg durch das Hessische Hinterland mit einem Rollesel, entlang der geplanten, doch nie gebauten Hinterlandbahn. Wohin ihn der Weg führt, liegt in den Empfehlungen der Passanten - eine Prozession der Entschleunigung, im Zickzack. Der Esel bringt ein Stück Sehnsucht mit sich und wird auf dem Weg durch seine Begegnungen zum Hinterländischen Sagentier transformiert. Es entstehen kleine und große Begegnungen, Diskussionen über den Weg und das Unterwegssein. Fragen, wie sich das Leben in den Dörfern verändert hat, wie durch den Wegfall der Landwirtschaft die Leute außerhalb arbeiten und nur noch im Dorf schlafen. Wie man als Fremder in solche Zusammenhänge reinwachsen kann und wie Gemeinschaftsleben, Feiern und Vereinswesen organisiert werden, wenn sämtliche Treffpunkte und Gaststätten im Umkreis nur schwer am Leben zu halten sind. Zum Abschluss wird zum Eselsfest in Marburg geladen - gemeinsam wird ein Floß für die Weiterfahrt des Esels auf der Lahn gebaut und eine Prozession zur Wasserung des Esels vollzogen.

Von und mit: Sarah Günther, Roland Siegwald, Katharina Stephan, Julia Blawert, Katrin Hylla, Jens Graf und allen weiteren Kollidierenden.

Gefördert durch: Fonds Soziokultur, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, unterstützt durch die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Kultursommer Mittelhessen e.V., Kulturamt der Stadt Gießen, Hessisches Landestheater Marburg, Wohnbau Stadt Gießen, Republik Albanien, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft.

Pressestimmen:

Das Schöne ist dabei, dass das Nomadentum von Mobile Albania gerade nicht das Jet-Set- Nomadentum des flexiblen Menschen oder der „digitalen Boheme“ ist. Denn dafür steht viel zu sehr das Moment des Ärmlichen und notdürftig Improvisierten im Vordergrund, das „Hinterland“. (Sebastian Kirsch, Theater d. Zeit / 6/12)

 

Eine sonderliche Truppe aus 5 Gestalten (manchmal ergänzt durch spontane Begleiter) wandern mit einer hölzernen Konstruktion, die sie Esel nennen, von Gießen nach Marburg. Nicht auf dem Elisabethenweg seien sie, sondern auf dem Eselsweg - so sagen sie - nur wisse man nie, wo dieser genau langführt. Für ihre Wanderung brauchen sie bereits mehrere Wochen, denn ihr Weg geht immer wieder vor und zurück, je nachdem, wohin sie Passanten schicken. Sie schlafen, wo ihnen eine Unterkunft angeboten wird, ansonsten unter freiem Himmel. Der Weg wird dokumentiert durch die Augen des Esels, den “Esel-Street-View”. Der sei aber recht unzuverlässig.  Eine seltsame und anrührende Begegnung, die nachdenklich stimmt.  (Gießener Allgemeine 25.06.2011)

 

Mobile Albania folgt Schritt für Schritt den abenteuerlichen Schleifen durchs hessische Hinterland. Auf unsichtbaren Bahnen treffen dort der Rollesel und seine PräsidentInnen auf Jutta, Sascha, Gisela und viele andere. Im Zickzack des Eselsweges werden die philosophischen Begegnungen bei Bier und Wurst gefeiert. (Oberhessische Zeitung 1.07.2011)

Mobile Albania im Hinterland

3. Teil der mittelhessischen Straßentrilogie

Hessisches Hinterland, 2011-2012
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